von Hundeschule Cordova
Zeichnung von Astrid Cordova
Hunde mit ähnlichem Erscheinungsbild, eng miteinander verwandt, existierten
seit Beginn der menschlichen Zivilisation und wurden im Laufe der Jahrtausende
untereinander weiter verpaart, um diese Schläge (Typgruppen) zu erhalten.
Um das Jahr 1850 traf sich eine Gruppe von Züchtern aus England, die ähnliche
Hunde hatten, mit dem Ziel diese auszustellen, um die Schönsten zu prämieren.
Nach und nach wurden Hundezuchtvereine gegründet und mit diesen auch die
jeweiligen Standards: dies war der Beginn der modernen Kynologie/Kinologie und des
Rassehundes. (siehe Artikel:
Der Weg zum Rassehund)
Sobald ein Zuchtverein gerichtlich eingetragen wurde, versuchte sogleich ein
etablierter nationaler Dachverband durch Beantragung die größere Anerkennung
zu gewinnen. Die Beantragung auf den jeweiligen nationalen Dachverband war
von der Erstellung des Rassestandards abhängig. Aus solchen Vereinen entwickelten
sich „die offiziellen – anerkannten“ Zuchtvereine und Nationalen Dachverbände.
Beinahe alle bekannten Hunderassen entstammen aus solchen ursprünglichen Zuchtvereinen.
Von Anfang an existierten auch und immer wieder Züchter und Zuchtvereine, die von den
offiziellen Rassezuchtvereinen und Dachverbänden nicht anerkannt waren und sind.
Die einen werden als „Schwarzzüchter“, die anderen als „Dissidentenvereine“ bezeichnet.
Rein juristisch gesehen sind diese Vereinigungen mit deren Hundepopulationen den jeweiligen
„offiziellen“ Zuchtvereinen gleichgestellt. In Ausnahmenfällen lassen einige anerkannte
Rassezuchtvereine ohne Arbeitsprüfung Paarungen mit Deckrüden zu, die aus Dissidentenvereinen
stammen. Die Welpen aus solchen Verbindungen werden im Zuchtbuch eingetragen mit Vermerk
in den Ahnentafeln auf der Vaterseite: „nicht nach VDH gezüchtet“ und dessen Ahnen werden
nicht eingetragen“. Bei Dissidenten-Zuchtvereinen steht im Gegenteil auf der Ahnentafel
kein Vermerk. Einige Züchter im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) wechseln mit
ihren Hunden zu Dissidenten-Zuchtvereinen aus verschiedenen Gründen. Ein Grund sind die
verbindlich höheren Tierarztkosten für Untersuchungen auf rassenspezifische genetische
Krankheiten mit dem Risiko des Zuchtverbots ihrer Hunde bei einem positiven Ergebnis.
Andere Züchter wechseln zu so genannten Dissidentenvereinen, weil sie nicht die erwarteten
Schau- und Zuchtbewertungen für ihre Hunde erreichen konnten mit der Hoffnung, die
erwünschten Ergebnisse dort leichter erzielen zu können. Manche Dissidentenvereine
veranstalten in Grenznähe strategisch gemeinsame Zuchtschauen, um internationale Titel
(CACIB´s) vergeben zu können. Der größte Dissidenten-Dachverein in Österreich ist die
ÖHU (Österreichische Hundesportunion) die sich mit Nachbarländern zusammenschloss, z. B.
mit Vereinen in Deutschland wie IRJGV, IDG und DHZ. Aus diesen wurde die EHU (Europäische
Hundesportunion) gegründet.
Der DHZ trennte sich von dieser Vereinigung, wechselte seinen Namen in DHZ, SV e. V.
und gründete einen eigenen Europäischen Dachverband unter dem Namen EKU (Europäische Kinologische Union).
In Deutschland ist der IRJGV der Dissidentenverein, der eine höhere Mitgliederzahl
verzeichnen kann.
Deutschland: VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen)
Österreich: ÖKV (Österreicher Kynologenverband)
Schweiz: SKG (Schweizerische Kynologische Gesellschaft)
Italien: ENCI (Ente Nazionale della Cinofilia Italiana)
Großbritannien: The Kennel Club
USA: AKC (American Kennel Club)
ACR (Allgemeiner Club der Rassehunde e. V.)
ADRV e.V. (Allgemeiner Deutscher Rassehundeverband e. V.)
DHSU e.V. (Deutsche Hundesport- Union)
DHZSV e.V. (Deutscher Hundezucht-Sportverein)
IRJGV (Internationaler Rasse- Jagd- und Gebrauchshundeverband)
UCI (United Cynelogique International e. V.)
UCI (Union Canine International in Brüssel)
AVDH (Allgemeiner Verband der Hundefreunde)
UCI e.V. (Union Canine International)
ÖHU (Österreichische Hundesport Union)
EHU: (Europäische Hundesport Union - Sitz in Österreich)
EKU: (Europäische Kinologische Union - Sitz in Deutschland)
Welpenbesitzer mit Ahnentafeln aus sogenante Dissidenten-Zuchtvereinen” können ihre
Hunde nur bei diesen ausstellen und darunter züchten, nicht aber unter dem VDH- FCI.
Gute und schlechte Züchter gibt es überall, auch im VDH. Der Züchter trägt die Verantwortung:
mit einer erstklassigen nachweisbar gesunden Zuchthündin und dem gewissenhaft ausgewählten
Deckpartner wäre eine Zuchtanforderung erreicht, auch ohne Vereinsmitgliedschaft und ohne
Ahnentafel. Welpenkauf ist Vertrauenssache.
Eure Astrid und Massimo Cordova